Toilette ohne Wasser ▷ Umweltfreundlich und clever

Letztes Update: 8. Februar 2024

Nachdem wir in Deutschland unsere Geschäfte verrichtet haben, ziehen wir ab. Vorzugsweise mit Wasser, welches aus der Leitung, über den Spülkasten in die Toilette fließt, um unsere Hinterlassenschaften Richtung Kanalisation zu befördern. In anderen Teilen der Erde kommt stattdessen die Toilette ohne Wasser zum Einsatz. Was es mit der Trockentoilette auf sich hat, ist in diesem Ratgeber zu lesen.

Toilette ohne Wasseranschluss
Eine Toilette ohne Wasser findet sich u. a. auch in öffentlichen Parkanlagen

Umweltfreundlichkeit neu definiert: Toilette ohne Wasser

Wer sich die Trockentoilette einmal aus der Nähe anschauen oder diese sogar benutzen möchte, sollte seinen nächsten Urlaub nach Skandinavien, Finnland oder Schweden buchen. Insbesondere in Schweden sind Toiletten ohne Wasser keine Seltenheit und nicht nur in Waldhütten oder Ferienhäusern sondern auch gesäumt auf Wanderwegen vorzufinden.

Gemeinsame Sitzungen für das Damen-Kollektiv

Frauen gehen bekanntlich gern zu zweit auf die Toilette. In Schweden ist es keine Seltenheit Gemeinschaftsklos zu nutzen. Auch in Bezug auf die Trockentoilette, welche gerne mal drei nebeneinanderliegende Klobrillen auf einem “Donnerbalken” präsentiert. Stellt sich nur die Frage, ob die Ladies überhaupt “können”, wenn links und rechts dasselbe versucht wird?!

Gartentoilette ohne Wasser: Die verschiedenen Systeme im Überblick

Eine Trockentoilette kommt wie die Bezeichnung bereits erahnen lässt, ohne Wasser aus. Das wasserlose Prinzip wird dabei in folgende Systeme unterteilt:

Das gute alte Plumpsklo

Wir alle kennen noch die Vorreiter der modernen Trockentoiletten aus Omas Zeiten, bei denen nicht nachgespült wurde und der Nächste einen Blick auf die Hinterlassenschaften des Vorgängers werfen durfte.

Feuer unter’m Hintern mit der Verbrennungstoilette

Bei dieser Variante werden die abgegebenen Exkremente einfach verbrannt. Das ausgeschiedene Ergebnis wird in ein Häufchen Asche verwandelt, wobei das Flammen-Spektakel ein gewisses Maß an Aufwand und Vorbereitungen voraussetzt.

Wie beim Recyceln: “Fest” und “Flüssig” wird getrennt

Die Trenntoilette ist mit einem speziellen Einsatz ausgestattet, welcher dafür sorgt, dass feste und flüssige Bestandteile getrennt werden. Die festen Stoffe werden mit anderen Feststoffen vermengt. Dafür kommen zum Beispiel Kokosfasern, einem vielseitig verwendbaren Naturprodukt zum Einsatz. Die Vermengung findet in einem Rührwerk statt, sodass das Resultat geruchsneutral kompostiert werden kann.

Komposttoilette: Hier wird auf das Trennen verzichtet

Die Komposttoilette bzw. Ökotoilette dient dazu, alle Fäkalien zu sammeln und diese mit einem geruchsbindenden Material abzudecken. Dafür werden in der Regel Sägespäne oder Erde verwendet, um die Masse anschließend zu kompostieren und den biologischen Abbau zu fördern.

Wie funktioniert die Toilette ohne Wasser?

Das Prinzip ist ebenso einfach wie umweltschonend und damit schnell erklärt: Sofern es sich nicht gerade um eine Verbrennungstoilette handelt, werden die Hinterlassenschaften getrennt und in einem Behälter aufgefangen. Das kann ein Eimer oder auch ein Kanister sein. Benutztes Toilettenpapier (sollte biologisch abbaubar sein) wird ebenfalls zu den Feststoffen gegeben. Damit die Fäkalien gebunden und die Geruchsentwicklung eingedämmt werden kann, kommt Streugut zum Einsatz, mit welchem die Exkremente abgedeckt werden. Damit hält sich auch die optische Belastung für den nächsten Wartenden in der Toilettenschlange in Grenzen.

Es gibt auch Systeme welche mit einem zusätzlichen Lüfter ausgestattet sind. Zwar kann man dann auf das Abdeckmaterial verzichten, jedoch verbraucht dieser wiederum Strom, womit die ökologische Wertigkeit ein Stück weit eingeschränkt wird.

Wo wird die Toilettenart eingesetzt?

In der Regel werden Trockenklos immer dann verbaut, wenn kein Wasseranschluss vorhanden ist. Aber auch die Überzeugung spielt eine Rolle, wenn es um die Nutzungsentscheidung geht. So könnten sich beispielsweise die sogenannten Frugalisten für eine Trockentoilette entscheiden, welche ihren finanziellen Lebensstil auf ein Minimum reduzieren, um rund um Haus und Garten besonders sparsam zu agieren. Zu den häufigsten Einsatzgebieten zählen unter anderem:

  1. Gartenhäuser
  2. Ferienhäusern
  3. Schrebergärten
  4. Skihütten
  5. Wohnmobile
  6. Berghütten
  7. Wohnwagen

und die sogenannten “Tiny Houses“, welche nur ein paar Quadratmeter groß sind und dennoch alles zu bieten haben, was ein Haus braucht.

Vorteil und Nachteile

Auch wenn das Trockenklo durch seine umweltfreundlichen Eigenschaften besticht, so gehen damit trotzdem Nachteile einher:

Vorteile

  • Kein Wasser erforderlich und daher ressourcensparend
  • Fäkalien lassen sich biologisch abbauen
  • Keine Elektronik und daher kein Verschleiß
  • Individuell anpassbar Im Rahmen des Einbaus
  • Kaum Geruchsbildung
  • Überall einsatzfähig

Nachteile

  • Höherer Aufwand als beim einfachen Abziehen mit Wasser
  • Konfrontation mit den Exkrementen
  • Ekel bei Benutzung durch mehrere Personen
  • Zu Beginn gewöhnungsbedürftig
  • Streugut sollte immer vorhanden sein

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